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Raus aus der Opferrolle – Rein in die Selbstverantwortung

  • lindalauenroth
  • 17. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

Kennst du das Gefühl, dass immer die anderen schuld sind? Der Partner, die Kollegin, die Schwiegermutter, der Lehrer, die Klassenkameradin, das System?

Wir fühlen uns oft ausgeliefert. Und manchmal ist das nachvollziehbar. Das Leben ist nicht immer fair – und manche Situationen sind wirklich herausfordernd.


Doch: Wie wir damit umgehen, liegt in unserer Hand.


In meiner Arbeit mit Kindern – sowohl in den Gruppen- als auch in den Einzelsitzungen – begegnet mir immer wieder ein zentrales Thema: Das Gefühl, keine Wahl zu haben.


Ein Kind sagt: „Ich kann da nichts machen – die sagen das einfach!“

Ein anderes: „Ich bin halt so – ich raste eben schnell aus.“

Oder: „Die mögen mich nicht – ich will da gar nicht mehr hin.“


Diese Aussagen zeigen deutlich: Das Gefühl, ausgeliefert zu sein, ist stark.

Und gleichzeitig ist es der Schlüssel, um in die Selbstwirksamkeit zu kommen.


Ich erlebe es als zutiefst stärkend, wenn Kinder (und auch Erwachsene!) wieder entdecken, dass sie nicht hilflos sind. Dass sie Entscheidungen treffen können. Dass sie denken über ihr Denken – und sich bewusst entscheiden dürfen, wie sie sich verhalten oder fühlen wollen.


Ein Satz, den ich in meiner Praxis immer wieder verwende, ist:

„Du kannst deine Gedanken nicht immer stoppen – aber du kannst entscheiden, ob du ihnen folgst.“

Dieser metakognitive Ansatz bringt eine neue Perspektive:

Nur weil ein Gedanke da ist, muss er nicht wahr sein. Und schon gar nicht muss ich ihm automatisch glauben oder danach handeln.


In meinen Kursen/Einzelsitzungen lernen Kinder:

  • zwischen Gedanken und Fakten zu unterscheiden

  • innere Muster zu hinterfragen

  • neue Handlungsoptionen zu entdecken


Und auch Erwachsene dürfen sich das erlauben.



Konkrete Übung zur Selbstverantwortung – für Groß und Klein:


„Stopp – Denk – Entscheid dich!“ (Inspiriert durch metakognitive Therapie)


  1. Stopp!

    Wenn du dich in einer Situation getriggert oder ohnmächtig fühlst, halte kurz inne. Nimm einen tiefen Atemzug. Spür deine Füße am Boden. Komm für einen Moment aus dem Kopf in den Körper.

  2. Denk:

    Was denke ich gerade? Ist das ein Gedanke oder ein Fakt?Welcher Gedanke hilft mir gerade – welcher macht mich klein?

  3. Entscheid dich:

    Was will ich glauben? Was hilft mir jetzt? Welche Handlung bringt mich in meine Kraft?


Diese kleine mentale Schleife kann Wunder wirken – bei Kindern wie bei Erwachsenen.

Sie bringt dich zurück in deine Selbstverantwortung. In deinen Spielraum. In deine Freiheit.



Zum Schluss ein Zitat, das perfekt dazu passt:

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“– Viktor E. Frankl

Frage an dich:

Wo in deinem Alltag könntest du diese Übung mal ausprobieren? Und was wäre eine kleine Entscheidung, die dich heute raus aus der Ohnmacht – und rein in die Verantwortung bringt?

 
 
 

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