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Mama, ich will nicht zur Schule!

lindalauenroth

Die Schule ist ein zentraler Bestandteil der Kindheit und Jugend. Sie bietet nicht nur Wissen und Bildung, sondern auch soziale Interaktion und persönliche Entwicklung. Doch für viele Kinder und Jugendliche ist die Schule mit Sorgen und Ängsten verbunden. Schulangst kann sich auf vielfältige Weise zeigen und erhebliche Auswirkungen auf das gesamte Leben haben. Viele Eltern sind verzweifelt und wissen nicht mehr, wie sie ihrem Kind helfen sollen.



Was ist Schulangst?


Schulangst bezeichnet eine anhaltende oder wiederkehrende Angst im Zusammenhang mit der Schule. Sie kann sich durch körperliche Beschwerden wie Bauch- oder Kopfschmerzen, Schlafprobleme oder Übelkeit ausdrücken. Ebenso können psychische Symptome wie Panikattacken, Traurigkeit oder sozialer Rückzug auftreten. Eltern dürfen dieses Thema nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn unbehandelt kann Schulangst das gesamte weitere Leben eines Kindes beeinflussen.



Häufige Ursachen von Schulangst


Es gibt viele Gründe, warum Kinder und Jugendliche Angst vor der Schule entwickeln können:

  1. Leistungsdruck: Hohe Erwartungen, Notendruck oder Versagensängste können Kinder stark belasten.

  2. Mobbing: Negative Erfahrungen mit Mitschülern, sei es in der Schule oder online, können das Sicherheitsgefühl erschüttern.

  3. Angst vor bestimmten Fächern oder Lehrkräften: Wenn Kinder in bestimmten Fächern Schwierigkeiten haben oder sich unverstanden fühlen, kann dies Schulangst auslösen.

  4. Soziale Unsicherheit: Die Angst, ausgeschlossen oder nicht akzeptiert zu werden, kann das Schulumfeld belastend machen.

  5. Trennungsangst: Gerade jüngere Kinder können Schwierigkeiten haben, sich von ihren Eltern zu lösen.





Ein Beispiel aus der Praxis


Ein Mädchen kam zu mir in die Einzelsitzung, weil es fest davon überzeugt war, in der Schule gemobbt zu werden. Sie fühlte sich ausgeschlossen und unverstanden. Doch als wir ihr Erleben gemeinsam reflektierten, stellte sich heraus, dass sie das Verhalten ihrer Mitschüler oft falsch interpretiert hatte. Ihr eigener Rückzug und ihre Ängste führten dazu, dass sie sich selbst ins Abseits stellte, wodurch sie noch mehr das Gefühl hatte, nicht dazuzugehören.

Durch gezielte Übungen haben wir daran gearbeitet, ihren Fokus neu auszurichten. Statt sich auf vermeintliche Ablehnung zu konzentrieren, haben wir gemeinsam geschaut, auf welche Mitschüler sie sich fokussieren kann, um einen entspannten und positiven Schulalltag zu erleben. Dabei haben wir intensiv an ihrem Selbstwert gearbeitet, damit sie sich selbstbewusster und sicherer in ihrer Umgebung fühlen kann. Sie entwickelte ein besseres Verständnis für das Verhalten anderer und erkannte, dass vieles gar nichts mit ihr persönlich zu tun hatte.

Besonders hilfreich waren dabei praktische Übungen, die sie leicht in ihren Alltag integrieren kann, um sich immer wieder neu auszurichten und sich bewusst für eine positive Sichtweise zu entscheiden. Diese Methoden helfen ihr auch langfristig, sich in schwierigen Situationen sicherer zu fühlen.

Besonders schön war ihr Fazit am Ende unserer Sitzungen: "Früher war ich einsam, heute nicht mehr." Diese Erkenntnis gab ihr die Sicherheit und das Selbstvertrauen, nun gestärkt in die weiterführende Schule zu wechseln. Nicht, weil sie fliehen musste, sondern weil sie bereit ist, einen neuen Lebensabschnitt mit einer ganz anderen inneren Haltung zu beginnen.



Wie können Eltern und Lehrkräfte helfen?


Es gibt viele Möglichkeiten, Kinder mit Schulangst zu unterstützen:

  • Offene Gespräche führen: Kindern die Möglichkeit geben, über ihre Sorgen zu sprechen, ohne sie zu bewerten oder abzutun.

  • Selbstbewusstsein stärken: Durch positive Verstärkung und Erfolge kann das Selbstvertrauen wachsen.

  • Bewältigungsstrategien vermitteln: Techniken wie Atemübungen, Achtsamkeit oder körperliche Übungen können helfen, Stress abzubauen.

  • Unterstützung durch Fachpersonen: Manchmal kann eine professionelle Begleitung durch einen Psychotherapeuten oder Selbstbehauptungstrainer sinnvoll sein.



Fazit

Schulangst ist ein ernstzunehmendes Thema, das viele Kinder und Jugendliche betrifft. Eltern sollten nicht darauf hoffen, dass sich das Problem von allein löst. Manchmal braucht es eine andere Perspektive oder eine gezielte Methode, um eine Herausforderung anzugehen. Bereits wenige Sitzungen können das Leben eines Kindes nachhaltig verändern. Ich beziehe in meine Arbeit immer auch die Eltern mit ein, damit die Veränderungen im Alltag unterstützt werden.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind unter Schulangst leidet, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Gemeinsam können wir einen Weg finden, Ihrem Kind zu helfen.

 
 
 

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